Können Spielefans bei Lenovo kräftig sparen? Für ein Gaming-Notebook ist das Legion 5 erstaunlich günstig. Was es draufhat, zeigt der Test.
Testfazit: Das müssen Sie wissen
Klar: Für 1.000 Euro gibt es kein Profi-Gamer-Notebook. Das Legion 5 ist in dieser Konfiguration aber ein interessanter Hybrid: schnell bei der Arbeit, gut für ein Game zwischendurch und für ein spieletaugliches Gerät recht mobil. Die mäßige Ausdauer und das maue Display kosten das Lenovo aber eine bessere Note.
Pro
Hohes Arbeitstempo
Speicher erweiterbar
Kontra
Mauer Bildschirm
Kurze Akkulaufzeit
Aktuelle Gaming-Notebooks sind zwar keine schlanken Leichtgewichte, praktisch können sie aber schon sein. Wer etwa als Student zwischen WG und Elternhaus pendelt, kann seinen Spiele-Rechner einfach zuklappen und mitnehmen. Das einzige Problem: Zum Studententarif gibt es die mobilen Höllenmaschinen normalerweise nicht. Preise von bis zu 2.000 Euro sind keine Seltenheit. Anders sieht es beim Lenovo Legion 5 (15ARH05) aus. Das ist online schon für um die 1.000 Euro zu haben.
Gaming-Notebook im Business-Dress
Für den günstigen Preis müssen Spielefreunde ein paar Abstriche beim Look machen. Normalerweise setzen die Hersteller eines Gaming-Notebooks auf ein ausgefallenes Gehäuse mit vielen Applikationen und aggressivem Design. Das Legion 5 kommt dagegen im schlichten Schwarz im Stil eines Business-Notebooks. Nur das Legion-Logo verrät, dass es sich hier nicht um ein braves ThinkPad handelt. Aber etwas Understatement ist ja nicht unbedingt von Nachteil. Nur weil übers Display ein Kampfjet jagt, muss das Notebook ja nicht wie einer aussehen. Außerdem fühlt sich das Gehäuse wertig an, mit 3,2 Zentimeter Dicke im geschlossenen Zustand ist das Legion 5 aber deutlich beleibter als ein Arbeits-Notebook.
Kein Neid, trotzdem blass
Einmal aufgeklappt, offenbart sich der 40 Zentimeter (15 Zoll) große Bildschirm. Der zeigt Inhalte in Full HD mit einer Bildrate von bis zu 120 Hertz an. Die Auflösung geht für den Preis in Ordnung. Wer 4K will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bei der Darstellung sollte für 1.000 Euro aber mehr drin sein. Zwar zeigt das Display kräftige Kontraste, die Farbwiedergabe stimmt aber nicht. Zudem ist das Bild etwas blass. Wer nur den Gegner und nicht sich selbst ins Visier nehmen will, sollte außerdem Lichtquellen im Rücken vermeiden, denn der Bildschirm des Legion 5 spiegelt.
Top-Prozessor mit viel Dampf
Stimmt dafür die Leistung? Das verrät der Blick ins Innere: Hier arbeitet mit dem Ryzen 7 4800H ein AMD-Prozessor der Renoir-Serie. Gefertigt wurde der Chip im schlanken Sieben-Nanometer-Verfahren, das senkt den Energiebedarf. Aufgaben verteilt die CPU auf acht Rechenkerne, der Basistakt liegt bei 2,9 Gigahertz, in der Spitze schafft er 4,2 Gigahertz. Entsprechend mühelos und flink erledigt er Büroarbeiten. Auch Foto- oder Videobearbeitung stellen das Legion 5 nicht vor größere Probleme. Für die Bildberechnung kommt mit der Geforce GTX 1650 ein Einsteiger-Grafikchip von Nvidia zum Einsatz. Für aktuelle Games in Full-HD-Auflösung reicht der aber völlig aus, die bringt das Legion 5 mit bis zu 85 Bildern pro Sekunde auf den Schirm. Der Trend-Shooter "Fortnite" lief problemlos auf dem Notebook.
Wenn das Notebook aufdreht
Problematisch wird es erst, wenn Zocker statt auf dem mauen Display auf einem knackscharfen externen 4K-Monitor spielen wollen. Dann ruckeln die Spiele nur noch mit 28 Bildern pro Sekunde über den Screen. Und dabei lässt das Notebook den Nutzer unüberhörbar wissen, dass es hart arbeitet. Die Lüfter drehen dann auf gut hörbare 4,3 Sone auf. Zum Glück haben Gamer meist ein Headset auf. Im Office-Betrieb bleibt das Legion 5 mit 0,4 Sone dagegen sehr leise. Der Akku mit 2:52 Stunden Laufzeit wird allerdings etwas schnell leer.
Mit Raum für mehr
Etwas schnell voll wird dagegen der SSD-Speicher: Denn der ist mit 477 Gigabyte recht knapp bemessen. Aktuelle Spiele brauchen viel Platz. Den können Nutzer mit Bastler-Gen immerhin selbst schaffen: Ins Legion passt eine zusätzliche M2- oder 2,5-Zoll-SSD. Unglücklich: Weil der M2-Anschluss so platziert ist, dass nachträglich eingebauter Speicher in den 2,5-Zoll-Schacht hineinragt, müssen sich Nutzer für eine der beiden Varianten entscheiden. Für beide gleichzeitig ist es leider zu eng. Völlig unproblematisch lässt sich der Arbeitsspeicher aufrüsten. 16 Gigabyte DDR4 RAM verteilen sich auf zwei Steckplätze, 64 Gigabyte gehen rein. Das heißt aber auch: Wer das Maximum herausholen will, kann die beiden ursprünglich eingebauten Module nicht mehr verwenden – aber vielleicht auf Ebay & Co. gegen einen kleinen Zuschuss für ein Spiel loswerden.
Lenovo Legion 5 im Test: Fazit
Klar: Für 1.000 Euro gibt es kein Profi-Gamer-Notebook. Das Legion 5 ist in dieser Konfiguration aber ein interessanter Hybrid: schnell bei der Arbeit, gut für ein Game zwischendurch und für ein spieletaugliches Gerät recht mobil. Die mäßige Ausdauer und das maue Display kosten das Lenovo aber eine bessere Note.
Lenovo Legion 5: Testergebnisse
Tempo (Office / Videobearbeitung): sehr schnell (93,5 / 79,2 Prozent)
Tempo bei DX11-Spielen (Full HD): sehr flüssig (89 Bilder pro Sekunde)
Farbtreue / Kontrast / Bildwechsel (Reaktionszeit): sehr gering (90,2 Prozent) /
12761:1 / kurz (11,6 Millisekunden)
Tonqualität (Frequenzgang / Rauschen / Verzerrungen): gut (Abw. 0,11 Prozent /
95,51 Dezibel / 0,006 Prozent)
Akkulaufzeiten (Arbeiten / Video / Ladezeit): sehr kurz (2:52 / 3:33 / 2:23 Stunden)
Betriebsgeräusch (Video / Volllast bei Spielen): laut (0,5 / 4,1 Sone)
Bedienung der Tastatur / des Touchpads: knackiger Druckpunkt / angenehme Oberfläche
Bedienung des Touchscreens: nicht vorhanden
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