Motorolas Moto-G-Serie steht schon seit Jahren für zuverlässige Smartphones in der Mittelklasse. Das Moto G8 ist günstiger als sein Vorgänger und bringt erstmals eine Zoom-Kamera mit. Klingt nach einem guten Angebot, oder?
Den Großteil seiner Moto G8-Serie hat Motorola schon vor einigen Monaten in den Handel gebracht, nur das Kernstück, das klassische Moto G8 hat etwas länger auf sich warten lassen. Sowohl das Moto G8 Plus als auch das Moto G8 Power haben wir bereits getestet und fanden beide gut. Das Moto G8 Plus besaß allerdings ein etwas ungewöhnliches Kamerakonzept, bei dem die Weitwinkelkamera um 90° gedreht war und nur als Action-Cam nutzbar. Das war eine nette Idee, wer aber gerne Weitwinkelfotos aufnimmt, der guckte in die Röhre.
Beim Moto G8 ist das Kamerakonzept klassischer und auch ansonsten wirkt das Moto G8 angenehm unspektakulär: Ein dedizierter Fingerabdrucksensor an der Rückseite, ein 3,5mm-Audioport an der Oberseite und ein recht klassisches Design, das allerdings auf das ikonische runde Kameramodul der früheren Motorola-Smartphones verzichtet.
Dann schauen wir mal, ob das Motorola Moto G8 für knapp 200 Euro Herstellerpreis ein guter Deal ist.
Gehäuse – Stabiler Kunststoff
Das Motorola Moto G8 kommt mit einem klassischen Kunststoffgehäuse in Weiß oder Blau, jeweils mit leichter Struktur unter der Oberfläche. Das Gehäuse wirkt hochwertig, obwohl es kein Metall oder Glas an der Rückseite gibt, durch die abgerundete Form der Kanten liegt das Smartphone zudem sehr gut in der Hand. Um den Bildschirm auf der Vorderseite gibt es einen klar sichtbaren Rand, oben links ist die Frontcam als Punchhole-Kamera im Display verbaut.
Das Gehäuse ist stabil, Druck kommt nicht zum Bildschirm durch und verwinden lässt sich das Gerät kaum, was sehr zum Qualitätseindruck beiträgt. Mit 188 Gramm ist das G8 deutlich schwerer als sein Vorgänger.
Ausstattung – Bluetooth 5.0 an Bord
In Sachen Ausstattung zeigt sich Motorola zurückhaltend und liefert ein Mittelklassegerät, wie man es in dieser Preisklasse erwarten würde, mit modernem Bluetooth 5.0 und USB-C-Port als kleinen Highlights.
Zwei SIM-Slots bringt unser Testgerät mit, einen davon kann man auch opfern, um eine microSD-Karte einzulegen, die maximal 521 GB fasst.
Software – Recht pures Android 10
Motorola ist bekannt dafür, auf ein recht pures Android zu setzen, mit nur wenigen zusätzlich installierten Apps. Das ist auch beim Moto G8 so, hier ist Android 10 vorinstalliert mit Sicherheitspatches von Anfang März 2020, was zum Testzeitpunkt noch einigermaßen aktuell ist.
Mit Moto GameTime bietet der Hersteller mittlerweile auch Einstellungen an, die sich explizit an Gamer richten: So kann man Benachrichtigungen während eines Spiels stummschalten oder die Helligkeitsanpassung abschalten.
Kommunikation und GPS – Nur WiFi 4
In Sachen WLAN ist WiFi 4 an Bord, das Motorola Moto G8 kann in unserem standardisierten Test mit dem Referenzrouter Linksys Nighthawk AX12 allerdings nicht viel rausholen: Unter den Vergleichsgeräten bietet es zusammen mit dem Xiaomi Redmi 8 die langsamsten Übertragungsraten. Das mag daran liegen, dass das Moto G8 das 5-Ghz-Band nicht nutzen kann.
Bei der maximalen LTE-Geschwindigkeit zeigt sich das Motorola-Handy recht flott und bietet bis zu 400 MBit/s. Der Empfang ist im städtischen Bereich und im gut ausgebauten deutschen D2-Netz recht gut, auch in Gebäuden haben wir in unserem Testzeitraum zumindest halben Empfang. Die Anzahl der unterstützten LTE-Netzwerke ist durchschnittlich, bei Reisen in exotischere Länder könnte es also passieren, dass das Moto G8 sich nicht in das lokale LTE-Netz einwählen kann.
In unserem Praxistest, einer Fahrradrunde zu der wir als Vergleichsgerät das Garmin Edge 520 mitnehmen, schlägt sich das Moto G8 passabel, besonders auf der Brücke und bei der Rückkehr zum Startpunkt fällt aber auf, dass das Gerät uns nicht exakt auf der Fahrbahn verordnet. Andererseits meistert das Smartphone die Fahrt durch enge Altstadtgassen recht gut. Wer keine absolute Präzision von seinem Navigationsgerät verlangt, der sollte mit dem Moto G8 zurechtkommen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Distanzierter Mikroklang
Motorola nutzt die Standard-Telefonapp von Google. Diese ist übersichtlich zu bedienen und bietet den Vorteil, dass Nutzer sie vielleicht von anderen Android-Smartphones schon kennen.
Der Ohrhörer des Smartphones überträgt die Stimme unseres Gegenübers mit ordentlicher Qualität, die maximale Lautstärke ist hoch, dann ist allerdings ein leichtes Dröhnen vernehmbar. Stellt man die Lautstärke etwas runter, so wird der Klangeindruck besser. Das Mikrofon gibt unsere Stimme verständlich weiter, wir klingen aber nach dem Eindruck des Gegenübers recht weit entfernt und unsere Stimme klingt auch nicht sonderlich warm. Per Lautsprecher wird unser Gegenüber ebenfalls nur mit durchschnittlicher Klangqualität wiedergegeben, unserer Stimme wird vom Freisprechmikrofon ebenfalls wieder sehr weit entfernt wiedergegeben, zudem darf man nicht zu leise sprechen, sonst kommt nichts beim Gegenüber an.
Kameras – Vier Cams im Motorola-Smartphone
Mit einer 16-Megapixel-Kamera ist das Moto G8 gut aufgestellt für seine Preisklasse, zudem bietet es mit Makrokamera und Weitwinkelobjektiv weitere Möglichkeiten der Bildgestaltung. Zwischen Weitwinkel- und Standardobjektiv ist ein direkter Zoom möglich, das Makroobjektiv muss man dediziert auswählen.
Unter normalen Lichtbedingungen macht das Motorola Moto G8 durchaus gute Fotos mit ordentlicher Schärfe und Detailtiefe. Bei wenig Licht und hohen Kontrasten allerdings gehen Details schnell verloren.
Videos lassen sich maximal in 4K und 30 fps aufzeichnen. Während der Aufnahme kann man nicht zwischen den Objektiven wechseln und 4K-Videos lassen sich ohnehin nur mit dem Hauptobjektiv aufzeichnen. Die Bildqualität ist ordentlich, auch bei etwas weniger Licht. Man sollte auch hier keine High-End-Videos erwarten, aber für private Aufnahmen ist die Kamera durchaus ausreichend.
An der Vorderseite besitzt das Smartphone eine 8-Megapixel-Linse. Diese macht ganz ordentlicht Aufnahmen, die schön aufgehellt sind, Details wirken aber schnell verwaschen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Auch im Labor muss sich die Hauptkamera beweisen. Das Testchart wird gut, aber ab und an mit abfallendem Kontrast wiedergegeben. Dadurch geht auch die Farbbrillanz an manchen Stellen verloren. Bei 1 Lux Helligkeit wird ein sehr körniges Bild aufgenommen, auf dem man immerhin noch einige Details erkennen kann.
Farben werden unter perfektem Licht recht gut wiedergegeben.
Zubehör und Garantie – Bumper in der Packung
In der Packung findet sich neben dem Smartphone auch ein Ladegerät, ein USB-Kabel, ein Silikonbumper und ein SIM-Tool.
Motorola bietet in Mitteleuropa 24 Monate Garantie auf seine Smartphones, das kann aber je nach Land variieren.
Eingabegeräte & Bedienung – Dedizierter Fingersensor
Das System lässt sich meist flüssig bedienen, bei aufwändigeren Apps kommt es aber zu Rucklern und leichten Verzögerungen. Der Touchscreen funktioniert zuverlässig, auch in den Ecken und an den Rändern. Die Standby-Taste ist leicht geriffelt und lässt sich dadurch sicher und leicht ertasten.
Der Fingerabdrucksensor an der Rückseite entsperrt das Smartphone zuverlässig und mit nur minimaler Verzögerung.
Display – Weniger Auflösung beim Moto G8
Das Display löst mit 1.560 x 720 Pixel auf, das ist ein deutlicher Rückschritt gegenüber dem Vorgänger, bei dem bereits 2.270 x 1.080 Pixel bereitstanden. Auch die Helligkeitsverteilung ist diesmal etwas ungleichmäßig, die Helligkeit ist insgesamt aber auf recht ähnlichem Niveau wie beim Vorgänger und damit auf üblichem Niveau für die Preisklasse.
Die Darstellung auf dem Bildschirm ist klar, aber Farben wirken nicht sonderlich kräftig.
Der Schwarzwert ist recht gering und so ergibt sich ein ordentlicher Kontrastwert, der bei der Unterscheidung feiner Farbnuancen hilft.
In unserem Test mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN ergeben sich mäßige Farbabweichungen, beim Samsung Galaxy A30s gibt es allerdings noch bessere Werte. Bei den Graustufen wiederum ist die Abweichung mit bloßem Auge kaum erkennbar, wir sehen erfreulicherweise auch keinen Blaustich.
Im Freien kann man das Motorola Moto G8 auch an helleren Tagen verwenden, bei direkter Sonneneinstrahlung reicht die Helligkeit des Bildschirms aber höchstens für einen ungefähren Bildeindruck.
Die Blickwinkel sind nicht zu bemängeln.
Leistung – Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Qualcomm Snapdragon 665 ist ein kräftiger Mittelklasse-Prozessor für Smartphones, der insgesamt acht Kerne mitbringt, die in zwei Cluster unterteilt sind: Einen für aufwändige Aufgaben mit viel Rechenpower und einen für weniger anspruchsvolle Tätigkeiten mit geringem Stromverbrauch.
Das Moto G8 schafft es mit diesem SoC die ähnlich teure Konkurrenz klar hinter sich zu lassen. Auch im Vergleich zum Vorgänger ist das Mehr an Power mit etwa 15 - 20 % spürbar. Auch in Sachen Grafikpower ist das Moto G8 etwas leistungsstärker, als man das in dieser Klasse erwarten müsste.
Beim Surfen im Internet kommt das Motorola-Handy auf mittlere Positionierungen im Vergleich mit anderen Smartphones der Preisklasse. In der Praxis muss man beim Aufbau von Websites ab und an etwas warten und beim Scrollen dauert es etwas, bis neue Inhalte und vor allem Bilder geladen werden.
In Sachen Speicher zeigt sich das Moto G8 vergleichsweise flott, das Honor 9X mit UFS-2.1-Speicher kann es aber nicht schlagen.
microSD-Karten werden problemlos gelesen, die Geschwindigkeit ist hier gerade noch OK, wie wir im Test mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 feststellen.
Spiele – 30 fps gibt es nicht immer
Mit Gamebench messen wir die Frameraten von einigen beliebten Mobile Games: PUBG Mobile und Arena of Valor. Asphalt 9 versagt leider den Dienst. Ganz hohe Einstellungen lassen sich in PUBG mit diesem Smarpthone nicht auswählen, in der Einstellung "Balanced" ergeben sich knapp 20 fps, das Spiel erlaubt auch hier keine höhere Bildrate. Nur in "Smooth", also mit minimalen Einstellungen kann man die Bildrate auf circa 30 fps bringen. Arena of Valor hingegen hat kein Problem damit, die 30 fps bereitzustellen.
Die Steuerung gefällt uns in unserem Test gut, der Touchscreen und der Lagesensor funktionieren zuverlässig.
Emissionen – Kein Drosseln
Temperatur
Unter Last erwärmt sich das Motorola Moto G8 auf maximal 41,6 °C. Diesen Wert messen wir an der Rückseite im oberen Bereich, an der Vorderseite ist die Erwärmung etwas geringer. Das ist eine spürbare Erwärmung, die aber noch nicht problematisch ist und auch im Sommer nicht allzu unangenehm werden sollte. Bei sehr geringer Belastung erwärmt sich das Gerät nur leicht.
Mit dem GFXBench Akkutest können wir überprüfen, ob die Leistung auch bei längerer Last konstant bleibt, dies ist beim Motorola-Handy der Fall.
Lautsprecher
Der kleine Monolautsprecher an der Unterkante ist nicht ganz so laut wie beim Vorgänger, liefert aber immer noch sauberen Klang, der auf maximaler Lautstärke ein wenig zu höhenlastig ist. Dies ist aber deutlich weniger ausgeprägt als bei vielen anderen Smartphones und man hört auch noch ein paar tiefe Mitten, sodass der Klang insgesamt recht ausgewogen ist.
Audioenthusiasten werden wohl dennoch den Anschluss von Kopfhörern oder Lautsprechern bevorzugen, das geht per 3,5mm-Anschluss an der Oberseite oder per Bluetooth 5.0. Beide Wege liefern sauberen Klang.
Akkulaufzeit – Das reicht lange aus
Energieaufnahme
Ein ausgesprochener Energiesparmeister ist das Motorola Moto G8 nun nicht gerade, es braucht etwas mehr Energie als der Vorgänger und deutlich mehr Power als das Xiaomi Redmi 8 oder das Galaxy A30s. Das Honor 9X ist allerdings nochmal deutlich energiehungriger. In allen Szenarios ist der Energieverbrauch im Vergleich zu den anderen Geräten erhöht, dabei sollte man aber natürlich auch bedenken, dass das Moto G8 deutlich leistungsfähiger ist, als einige der Vergleichsgeräte.
Akkulaufzeit
Trotz der recht hohen Verbrauchswerte profitiert das Moto G8 klar vom deutlich kapazitätsstärkeren Akku im Gegensatz zum Vorgänger: 4.000 mAh stehen nun zur Verfügung, das ist mittlerweile in dieser Preisklasse auch üblich. Das Xiaomi Redmi 8 bietet nochmal 1.000 mAh mehr, und kann entsprechend auch noch längere Laufzeiten bieten. Mit 16:28 Stunden in unserem WLAN-Test schlägt sich das Motorola Moto G8 aber sehr gut, im Alltag sollte das auch mal für drei Tage mäßige Nutzung ausreichen.
Geladen wird das Smartphone über das mitglieferte TurboPower-Ladegerät mit 10 Watt maximaler Ladeleistung. Da dies mittlerweile die übliche Ladeleistung darstellt, sprechen wir nicht mehr von Schnellladen, hier gibt es deutlich schnellere Technologien. Um die 2 Stunden sollte man für eine volle Ladung mindestens einberechnen.
Fazit – Kamera mit echtem Mehrwert
Das Motorola Moto G8 ist ein gutes Mittelklasse-Smartphone für den eher kleinen Geldbeutel. Im Vergleich zum Moto G8 Plus bietet es ein wesentlich konventionelleres Kamera-Setup, dass dadurch aber auch im Alltag eher brauchbar ist. Die Kameras machen ordentliche Fotos für die Preisklasse und man kann Zoomen, der Kontrast ist aber ab und an zu niedrig.
Gut gefallen uns auch die Akkulaufzeiten, die überdurchschnittlichen Leistungswerte und das stabile Gehäuse. Auch der physische Fingerabdrucksensor macht Spaß. Die Erwärmung ist nicht zu hoch und der Lautsprecher ist zu gebrauchen.
Das Motorola Moto G8 ist recht günstig und bietet mehrere Kameraobjektive mit echtem Mehrwert.
Dass das Motorola Moto G8 etwas günstiger ist als sein Vorgänger, merkt man am niedriger auflösenden Bildschirm, der aber immer noch eine ordentliche Darstellung bietet. Im Rahmen der Vergleichsgeräte sticht das Moto G8 vor allem durch seine flexible Kamera heraus, das mag aber auch daran liegen, dass viele Mittelklasse-Smartphones des Jahres 2020 erst noch kommen. Für den günstigen Preis bietet Motorola aber auf jeden Fall ein gutes Gesamtpaket ohne größere Schwächen.
Den Großteil seiner Moto G8-Serie hat Motorola schon vor einigen Monaten in den Handel gebracht, nur das Kernstück, das klassische Moto G8 hat etwas länger auf sich warten lassen. Sowohl das Moto G8 Plus als auch das Moto G8 Power haben wir bereits getestet und fanden beide gut. Das Moto G8 Plus besaß allerdings ein etwas ungewöhnliches Kamerakonzept, bei dem die Weitwinkelkamera um 90° gedreht war und nur als Action-Cam nutzbar. Das war eine nette Idee, wer aber gerne Weitwinkelfotos aufnimmt, der guckte in die Röhre.
Beim Moto G8 ist das Kamerakonzept klassischer und auch ansonsten wirkt das Moto G8 angenehm unspektakulär: Ein dedizierter Fingerabdrucksensor an der Rückseite, ein 3,5mm-Audioport an der Oberseite und ein recht klassisches Design, das allerdings auf das ikonische runde Kameramodul der früheren Motorola-Smartphones verzichtet.
Dann schauen wir mal, ob das Motorola Moto G8 für knapp 200 Euro Herstellerpreis ein guter Deal ist.
Gehäuse – Stabiler Kunststoff
Das Motorola Moto G8 kommt mit einem klassischen Kunststoffgehäuse in Weiß oder Blau, jeweils mit leichter Struktur unter der Oberfläche. Das Gehäuse wirkt hochwertig, obwohl es kein Metall oder Glas an der Rückseite gibt, durch die abgerundete Form der Kanten liegt das Smartphone zudem sehr gut in der Hand. Um den Bildschirm auf der Vorderseite gibt es einen klar sichtbaren Rand, oben links ist die Frontcam als Punchhole-Kamera im Display verbaut.
Das Gehäuse ist stabil, Druck kommt nicht zum Bildschirm durch und verwinden lässt sich das Gerät kaum, was sehr zum Qualitätseindruck beiträgt. Mit 188 Gramm ist das G8 deutlich schwerer als sein Vorgänger.
Ausstattung – Bluetooth 5.0 an Bord
In Sachen Ausstattung zeigt sich Motorola zurückhaltend und liefert ein Mittelklassegerät, wie man es in dieser Preisklasse erwarten würde, mit modernem Bluetooth 5.0 und USB-C-Port als kleinen Highlights.
Zwei SIM-Slots bringt unser Testgerät mit, einen davon kann man auch opfern, um eine microSD-Karte einzulegen, die maximal 521 GB fasst.
Software – Recht pures Android 10
Motorola ist bekannt dafür, auf ein recht pures Android zu setzen, mit nur wenigen zusätzlich installierten Apps. Das ist auch beim Moto G8 so, hier ist Android 10 vorinstalliert mit Sicherheitspatches von Anfang März 2020, was zum Testzeitpunkt noch einigermaßen aktuell ist.
Mit Moto GameTime bietet der Hersteller mittlerweile auch Einstellungen an, die sich explizit an Gamer richten: So kann man Benachrichtigungen während eines Spiels stummschalten oder die Helligkeitsanpassung abschalten.
Kommunikation und GPS – Nur WiFi 4
In Sachen WLAN ist WiFi 4 an Bord, das Motorola Moto G8 kann in unserem standardisierten Test mit dem Referenzrouter Linksys Nighthawk AX12 allerdings nicht viel rausholen: Unter den Vergleichsgeräten bietet es zusammen mit dem Xiaomi Redmi 8 die langsamsten Übertragungsraten. Das mag daran liegen, dass das Moto G8 das 5-Ghz-Band nicht nutzen kann.
Bei der maximalen LTE-Geschwindigkeit zeigt sich das Motorola-Handy recht flott und bietet bis zu 400 MBit/s. Der Empfang ist im städtischen Bereich und im gut ausgebauten deutschen D2-Netz recht gut, auch in Gebäuden haben wir in unserem Testzeitraum zumindest halben Empfang. Die Anzahl der unterstützten LTE-Netzwerke ist durchschnittlich, bei Reisen in exotischere Länder könnte es also passieren, dass das Moto G8 sich nicht in das lokale LTE-Netz einwählen kann.
In unserem Praxistest, einer Fahrradrunde zu der wir als Vergleichsgerät das Garmin Edge 520 mitnehmen, schlägt sich das Moto G8 passabel, besonders auf der Brücke und bei der Rückkehr zum Startpunkt fällt aber auf, dass das Gerät uns nicht exakt auf der Fahrbahn verordnet. Andererseits meistert das Smartphone die Fahrt durch enge Altstadtgassen recht gut. Wer keine absolute Präzision von seinem Navigationsgerät verlangt, der sollte mit dem Moto G8 zurechtkommen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Distanzierter Mikroklang
Motorola nutzt die Standard-Telefonapp von Google. Diese ist übersichtlich zu bedienen und bietet den Vorteil, dass Nutzer sie vielleicht von anderen Android-Smartphones schon kennen.
Der Ohrhörer des Smartphones überträgt die Stimme unseres Gegenübers mit ordentlicher Qualität, die maximale Lautstärke ist hoch, dann ist allerdings ein leichtes Dröhnen vernehmbar. Stellt man die Lautstärke etwas runter, so wird der Klangeindruck besser. Das Mikrofon gibt unsere Stimme verständlich weiter, wir klingen aber nach dem Eindruck des Gegenübers recht weit entfernt und unsere Stimme klingt auch nicht sonderlich warm. Per Lautsprecher wird unser Gegenüber ebenfalls nur mit durchschnittlicher Klangqualität wiedergegeben, unserer Stimme wird vom Freisprechmikrofon ebenfalls wieder sehr weit entfernt wiedergegeben, zudem darf man nicht zu leise sprechen, sonst kommt nichts beim Gegenüber an.
Kameras – Vier Cams im Motorola-Smartphone
Mit einer 16-Megapixel-Kamera ist das Moto G8 gut aufgestellt für seine Preisklasse, zudem bietet es mit Makrokamera und Weitwinkelobjektiv weitere Möglichkeiten der Bildgestaltung. Zwischen Weitwinkel- und Standardobjektiv ist ein direkter Zoom möglich, das Makroobjektiv muss man dediziert auswählen.
Unter normalen Lichtbedingungen macht das Motorola Moto G8 durchaus gute Fotos mit ordentlicher Schärfe und Detailtiefe. Bei wenig Licht und hohen Kontrasten allerdings gehen Details schnell verloren.
Videos lassen sich maximal in 4K und 30 fps aufzeichnen. Während der Aufnahme kann man nicht zwischen den Objektiven wechseln und 4K-Videos lassen sich ohnehin nur mit dem Hauptobjektiv aufzeichnen. Die Bildqualität ist ordentlich, auch bei etwas weniger Licht. Man sollte auch hier keine High-End-Videos erwarten, aber für private Aufnahmen ist die Kamera durchaus ausreichend.
An der Vorderseite besitzt das Smartphone eine 8-Megapixel-Linse. Diese macht ganz ordentlicht Aufnahmen, die schön aufgehellt sind, Details wirken aber schnell verwaschen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Auch im Labor muss sich die Hauptkamera beweisen. Das Testchart wird gut, aber ab und an mit abfallendem Kontrast wiedergegeben. Dadurch geht auch die Farbbrillanz an manchen Stellen verloren. Bei 1 Lux Helligkeit wird ein sehr körniges Bild aufgenommen, auf dem man immerhin noch einige Details erkennen kann.
Farben werden unter perfektem Licht recht gut wiedergegeben.
Zubehör und Garantie – Bumper in der Packung
In der Packung findet sich neben dem Smartphone auch ein Ladegerät, ein USB-Kabel, ein Silikonbumper und ein SIM-Tool.
Motorola bietet in Mitteleuropa 24 Monate Garantie auf seine Smartphones, das kann aber je nach Land variieren.
Eingabegeräte & Bedienung – Dedizierter Fingersensor
Das System lässt sich meist flüssig bedienen, bei aufwändigeren Apps kommt es aber zu Rucklern und leichten Verzögerungen. Der Touchscreen funktioniert zuverlässig, auch in den Ecken und an den Rändern. Die Standby-Taste ist leicht geriffelt und lässt sich dadurch sicher und leicht ertasten.
Der Fingerabdrucksensor an der Rückseite entsperrt das Smartphone zuverlässig und mit nur minimaler Verzögerung.
Display – Weniger Auflösung beim Moto G8
Das Display löst mit 1.560 x 720 Pixel auf, das ist ein deutlicher Rückschritt gegenüber dem Vorgänger, bei dem bereits 2.270 x 1.080 Pixel bereitstanden. Auch die Helligkeitsverteilung ist diesmal etwas ungleichmäßig, die Helligkeit ist insgesamt aber auf recht ähnlichem Niveau wie beim Vorgänger und damit auf üblichem Niveau für die Preisklasse.
Die Darstellung auf dem Bildschirm ist klar, aber Farben wirken nicht sonderlich kräftig.
Der Schwarzwert ist recht gering und so ergibt sich ein ordentlicher Kontrastwert, der bei der Unterscheidung feiner Farbnuancen hilft.
In unserem Test mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN ergeben sich mäßige Farbabweichungen, beim Samsung Galaxy A30s gibt es allerdings noch bessere Werte. Bei den Graustufen wiederum ist die Abweichung mit bloßem Auge kaum erkennbar, wir sehen erfreulicherweise auch keinen Blaustich.
Im Freien kann man das Motorola Moto G8 auch an helleren Tagen verwenden, bei direkter Sonneneinstrahlung reicht die Helligkeit des Bildschirms aber höchstens für einen ungefähren Bildeindruck.
Die Blickwinkel sind nicht zu bemängeln.
Leistung – Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Qualcomm Snapdragon 665 ist ein kräftiger Mittelklasse-Prozessor für Smartphones, der insgesamt acht Kerne mitbringt, die in zwei Cluster unterteilt sind: Einen für aufwändige Aufgaben mit viel Rechenpower und einen für weniger anspruchsvolle Tätigkeiten mit geringem Stromverbrauch.
Das Moto G8 schafft es mit diesem SoC die ähnlich teure Konkurrenz klar hinter sich zu lassen. Auch im Vergleich zum Vorgänger ist das Mehr an Power mit etwa 15 - 20 % spürbar. Auch in Sachen Grafikpower ist das Moto G8 etwas leistungsstärker, als man das in dieser Klasse erwarten müsste.
Beim Surfen im Internet kommt das Motorola-Handy auf mittlere Positionierungen im Vergleich mit anderen Smartphones der Preisklasse. In der Praxis muss man beim Aufbau von Websites ab und an etwas warten und beim Scrollen dauert es etwas, bis neue Inhalte und vor allem Bilder geladen werden.
In Sachen Speicher zeigt sich das Moto G8 vergleichsweise flott, das Honor 9X mit UFS-2.1-Speicher kann es aber nicht schlagen.
microSD-Karten werden problemlos gelesen, die Geschwindigkeit ist hier gerade noch OK, wie wir im Test mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 feststellen.
Spiele – 30 fps gibt es nicht immer
Mit Gamebench messen wir die Frameraten von einigen beliebten Mobile Games: PUBG Mobile und Arena of Valor. Asphalt 9 versagt leider den Dienst. Ganz hohe Einstellungen lassen sich in PUBG mit diesem Smarpthone nicht auswählen, in der Einstellung "Balanced" ergeben sich knapp 20 fps, das Spiel erlaubt auch hier keine höhere Bildrate. Nur in "Smooth", also mit minimalen Einstellungen kann man die Bildrate auf circa 30 fps bringen. Arena of Valor hingegen hat kein Problem damit, die 30 fps bereitzustellen.
Die Steuerung gefällt uns in unserem Test gut, der Touchscreen und der Lagesensor funktionieren zuverlässig.
Emissionen – Kein Drosseln
Temperatur
Unter Last erwärmt sich das Motorola Moto G8 auf maximal 41,6 °C. Diesen Wert messen wir an der Rückseite im oberen Bereich, an der Vorderseite ist die Erwärmung etwas geringer. Das ist eine spürbare Erwärmung, die aber noch nicht problematisch ist und auch im Sommer nicht allzu unangenehm werden sollte. Bei sehr geringer Belastung erwärmt sich das Gerät nur leicht.
Mit dem GFXBench Akkutest können wir überprüfen, ob die Leistung auch bei längerer Last konstant bleibt, dies ist beim Motorola-Handy der Fall.
Lautsprecher
Der kleine Monolautsprecher an der Unterkante ist nicht ganz so laut wie beim Vorgänger, liefert aber immer noch sauberen Klang, der auf maximaler Lautstärke ein wenig zu höhenlastig ist. Dies ist aber deutlich weniger ausgeprägt als bei vielen anderen Smartphones und man hört auch noch ein paar tiefe Mitten, sodass der Klang insgesamt recht ausgewogen ist.
Audioenthusiasten werden wohl dennoch den Anschluss von Kopfhörern oder Lautsprechern bevorzugen, das geht per 3,5mm-Anschluss an der Oberseite oder per Bluetooth 5.0. Beide Wege liefern sauberen Klang.
Akkulaufzeit – Das reicht lange aus
Energieaufnahme
Ein ausgesprochener Energiesparmeister ist das Motorola Moto G8 nun nicht gerade, es braucht etwas mehr Energie als der Vorgänger und deutlich mehr Power als das Xiaomi Redmi 8 oder das Galaxy A30s. Das Honor 9X ist allerdings nochmal deutlich energiehungriger. In allen Szenarios ist der Energieverbrauch im Vergleich zu den anderen Geräten erhöht, dabei sollte man aber natürlich auch bedenken, dass das Moto G8 deutlich leistungsfähiger ist, als einige der Vergleichsgeräte.
Akkulaufzeit
Trotz der recht hohen Verbrauchswerte profitiert das Moto G8 klar vom deutlich kapazitätsstärkeren Akku im Gegensatz zum Vorgänger: 4.000 mAh stehen nun zur Verfügung, das ist mittlerweile in dieser Preisklasse auch üblich. Das Xiaomi Redmi 8 bietet nochmal 1.000 mAh mehr, und kann entsprechend auch noch längere Laufzeiten bieten. Mit 16:28 Stunden in unserem WLAN-Test schlägt sich das Motorola Moto G8 aber sehr gut, im Alltag sollte das auch mal für drei Tage mäßige Nutzung ausreichen.
Geladen wird das Smartphone über das mitglieferte TurboPower-Ladegerät mit 10 Watt maximaler Ladeleistung. Da dies mittlerweile die übliche Ladeleistung darstellt, sprechen wir nicht mehr von Schnellladen, hier gibt es deutlich schnellere Technologien. Um die 2 Stunden sollte man für eine volle Ladung mindestens einberechnen.
Fazit – Kamera mit echtem Mehrwert
Das Motorola Moto G8 ist ein gutes Mittelklasse-Smartphone für den eher kleinen Geldbeutel. Im Vergleich zum Moto G8 Plus bietet es ein wesentlich konventionelleres Kamera-Setup, dass dadurch aber auch im Alltag eher brauchbar ist. Die Kameras machen ordentliche Fotos für die Preisklasse und man kann Zoomen, der Kontrast ist aber ab und an zu niedrig.
Gut gefallen uns auch die Akkulaufzeiten, die überdurchschnittlichen Leistungswerte und das stabile Gehäuse. Auch der physische Fingerabdrucksensor macht Spaß. Die Erwärmung ist nicht zu hoch und der Lautsprecher ist zu gebrauchen.
Das Motorola Moto G8 ist recht günstig und bietet mehrere Kameraobjektive mit echtem Mehrwert.
Dass das Motorola Moto G8 etwas günstiger ist als sein Vorgänger, merkt man am niedriger auflösenden Bildschirm, der aber immer noch eine ordentliche Darstellung bietet. Im Rahmen der Vergleichsgeräte sticht das Moto G8 vor allem durch seine flexible Kamera heraus, das mag aber auch daran liegen, dass viele Mittelklasse-Smartphones des Jahres 2020 erst noch kommen. Für den günstigen Preis bietet Motorola aber auf jeden Fall ein gutes Gesamtpaket ohne größere Schwächen.
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